Völlig daneben!
Der Offenbacher FC Kickers gewann das Montagsspiel in der Regionalliga Südwest gegen den FSV Frankfurt mit 4:1. Nach dem Schlusspfiff wurden die Anhänger des Ortsnachbarn aus dem
OFC-Block heraus als „Judenschweine!“ beleidigt.
Für mich sind rassistische Ausfälle im Umfeld und bei Spielen der Kickers nichts Neues, doch bevor ich auf den traurigen Schlusspunkt eingehe, geht es erstmal um das Spiel.
Ein Großteil der FSV-Fans traf sich im Frankfurter Ostend und fuhr gemeinsam mit der S-Bahn nach Offenbach-Ost. Nach weiteren 15 Minuten Fußmarsch erreichten wir den Biberer Berg.
Der FSV ging in der 29. Minute durch ein Eigentor von Benjamin Kirchhoff in Führung, Dren Hodja glich kurz vor der Pause aus (45.). Trotz Kampf kassierten die „Bernemer“ nach 69 Minuten einen
Treffer von Maik Vetter (69.), Varol Akgöz besorgte den Rest (79./90.).
Trotz der Niederlage feierten die Frankfurter nach dem Abpfiff lautstark ihr Team, so wie ich es am Bornheimer Hang schon sehr lange nicht mehr gesehen habe.
Ob der Sieg für den OFC zu hoch ausgefallen ist oder der FSV eventuell einen Punkt verdient gehabt hätte, darüber hätte man nach dem Spiel in einer Offenbacher Kneipe bestimmt trefflich streiten
können. Leider pöbelten einige „Offenbacher“ aus dem Heimblock und riefen deutlich hörbar „Judenschweine!“ in Richtung Gästeblock. Polizei und Ordnungsdienst schritten nicht ein.
Obwohl ich viele Offenbacher Freunde habe fuhr ich ohne Zwischenstop mit einem faden Beigeschmack nach Frankfurt zurück. Rassistische Anfeindungen sind für mich, wie für viele Andere, ein No-Go
und sollten Konsequenzen haben.
(gie)
Regionalliga Südwest: Offenbacher FC Kickers – FSV Frankfurt
Endstand: 4:1 (1:1)
Tore: o:1 Benjamin Kirchhoff (29., Eigentor), 1:1 Dren Hodja (45.), 2:1 Maik Vetter (69.), 3:1 Varol Akgöz (79.), 4:1 Akgöz (90.)
Zuschauer: 7129
Ort: Stadion am Biberer Berg / Offenbach
Datum: Montag, 25.09.2017