Schiff ahoi!
Mit einem Ausflugsschiff begleitete ich Samstagmorgens die Fans von Eintracht Frankfurt, zum Bundesligaspiel beim FSV Mainz 05. Ich kam trockenen Fußes wieder in der Mainmetropole an, die
SGE ging dagegen mit 2:4 baden.
Um 9.15 Uhr war Abfahrt vom Eisernen Steg in Frankfurt. Drei Schiffe der Primus-Linie legten zeitgleich ab und machten sich auf die knapp vierstündige Fahrt, den Main flußabwärts in die
Rheinland-Pfälzische Landeshauptstadt.
Unterwegs standen auf fast jeder Brücke bis zur Mündung in den Rhein, Eintracht-Fans mit Transparenten und jubelten den Booten zu. In Flörsheim hatte sich sogar die Freiwillige Feuerwehr unter
einer Brücke versammelt und machte mit allen verfügbaren Sirenen einen mörderlichen Radau.
Die Preise an Bord waren gerade so erträglich, also wurde die Stimmung der Mitreisenden auch zunehmend besser, waren doch wohl die meisten erst kurz vor der Abfahrt aufgestanden. Kurz vor der
Anlegestelle in Mainz sang ein als „Schalverkäufer“ verkleideter Eintrachtler noch ein Ständchen, von einem der Tische auf dem Vorderdeck – "Michaela" hieß die unbekannte Schönheit.
Nach dem alle von Bord waren ging es dann mit den bereitgestellten Shuttle-Bussen zum Stadion. Das lag außerhalb der Stadt, mitten auf dem Feld. Die Einheimischen pilgerten zum Teil sternförmig
auf Pfaden quer über die Äcker zur „Opel-Arena“. Das hatte ich so bisher nur bei den Sportfreunden in Lotte gesehen. Naja, das alte Bruchwegstadion versprühte meiner Meinung nach viel mehr Charme
als dieser moderne Kasten.
Drinnen testete ich erstmal die Feuerwurst – die die hatte tatsächlich Feuer und brannte nach. Das aus Sicherheitsgründen ausgeschenkte bleifreie Bier verkniff ich mir aber dann doch. Der
Auswärtsblock hatte sich mittlerweile prall gefüllt und das Spiel konnte beginnen.
Die Eintracht ging vor der Pause durch Branimir Hrgota in Führung (41.), Haris Seferovic erhöhte fünf Minuten nach dem Seitenwechsel auf 2:0. Der Eintracht-Mob jubelte, sah aber in der 60. Minute
den Mainzer Anschlusstreffer durch Jhon Cordoba. Nur zwei Minuten später glich Stefan Bell aus, ehe Yoshinori Muto die Mainzer erneut jubeln ließ (76.). Die Stimmung unter den Frankfurtern war
nun gänzlich im Keller. Spätestens nachdem Pablo De Blasis per Foulelfmeter noch auf 4:2 erhöhte, waren alle bedient (90.). Der Mainzer Stadionsprecher hatte mit seinen überzogenen Durchsagen
ebenfalls einigen Unmut ausgelöst.
Draußen dauerte es dann eine gefühlte Ewigkeit, bis die Busse zum Hauptbahnhof fuhren. Mit einer Regionalbahn ging es dann weiter nach Frankfurt. Bei meiner Ankunft zu Hause lief in der
ARD-Sportschau gerade das Eintracht-Spiel und ich machte die Glotze sofort wieder aus.
(gie)
1. Bundesliga: FSV Mainz 05 – SG Eintracht Frankfurt
Endstand: 4:2 (0:1)
Tore: 0:1 Branimir Hrgota (41.), 0:2 Haris Seferovic (50.), 1:2 Jhon Cordoba (60.), 2:2 Stefan Bell (62.), 2:3 Yoshinori Muto (76.), 2:4 Pablo De Blasis (90., Foulelfmeter)
Zuschauer: 34000 (ausverkauft)
Ort: Opel-Arena / Mainz
Datum: Samstag, 13.05.2017