Montagabends in Braunschweig
Der Aufstiegsambitionist Eintracht Braunschweig empfing in der 2. Bundesliga die SG Dynamo Dresden zum Montagsspiel. Den Braunschweigern gelang vor ausverkauftem Haus in der Nachspielzeit doch noch der Siegtreffer.
Nachdem ich mit einem Kumpel kürzlich ein Auswärtsspiel meiner „Chemiker“ beim SSV Markranstädt besucht hatte, stand nun der Gegenbesuch beim Gastspiel seiner „Dynamos“ beim Braunschweiger Turn-
und Sportverein Eintracht an. Nach knapp fünfstündiger Zugfahrt, aus unserer neuen Heimat Frankfurt am Main, erreichten wir am späten Nachmittag die zweitgrößte Stadt Niedersachsens.
Der Bahnhof lag knapp 15 Minuten Fußweg vom Stadtzentrum entfernt und vermittelte mit seiner kargen Umgebung einen eher trostlosen Eindruck. Wir besuchten vor dem Spiel noch eine Altstadtkneipe
und ein älterer Einheimischer klärte uns darüber auf: Der alte Kopfbahnhof befand sich im Stadtzentrum, mit "einem Puff davor – so wie es sich gehört“. Der neue Kreuzungsbahnhof ist "die Idee von
irgend einem oberschlauen Stadtplaner“ und wurde im Jahr 1960 eröffnet.
Nun wußten wir bescheid und nachdem wir uns von „Miss Stralsund“ – der zugezogenen Bedienung der gastfreundlichen Lokalität – mit dem Versprechen verabschiedeten, nach dem Spiel noch einmal
vorbei zu schauen, machten wir uns mit der Straßenbahn auf den Weg zum Eintracht-Stadion. Bei „La Viva“, einem in unmittelbarer Stadionnähe gelegenen Imbissbistro, machten wir noch einmal Rast
und stärkten uns mit Wurst und Bier.
Die Eingangskontrolle am Gästeblock verlief human. Da aus Sicherheitsgründen leider nur „bleifreies“ Bier ausgeschenkt wurde, ignorierte ich die Verpflegungsstände und verzichtete auch auf meinen
obligatorischen Test der Stadionwurst.
Die Partie selbst war in der ersten Halbzeit sehr von Zweikämpfen geprägt und bot kaum klare Torchancen. Nach der Pause machte Dynamo das Spiel, fand aber nicht zum Torabschluss. Nachdem der
Schiedsrichter die Begegnung wegen einer Pyro-Einlage im Dresdner Block kurz unterbrach, gerieten knapp zehn Minuten später auf der andern Seite vier Rasensprenger außer Kontrolle. Nach einer
weiteren kurzen Unterbrechung war das Wasser wieder abgestellt und die Gastgeber wurden aktiver – Zwingendes kam aber ebenfalls nicht heraus.
Kurz vor Spielende sah alles nach einem typischen 0:0-Montagsspiel aus, doch es kam anders: Die Dresdner konnten einen Freistoß nicht klären und der Ball fiel vor die Füße von Ken Reichel, der
doch noch zum 1:0 einschob (90.).
Auf dem Rückweg vom Stadion versorgten wir uns aus dem Kofferraum von Bekannten meines Kumpels mit Bier und fuhren wieder in die Altstadt. Die Stralsunder Miss und weitere Braunschweiger
Stadionbesucher empfingen uns wiederholt freundlich. Die Zeit reichte noch für ein paar kalte Getränke und „Fußballfachgespräche“, dann ging es zurück zum Bahnhof, von wo aus uns ein Fernbus nach
Frankfurt brachte.
(gie)
2. Bundesliga: Eintracht Braunschweig – SG Dynamo Dresden
Endstand: 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Ken Reichel (90.)
Zuschauer: 22880 (ausverkauft)
Ort: Eintracht Stadion / Braunschweig
Datum: Montag, 10.04.2017