FG Seckbach – SG Bornheim/Grün-Weiss 3:2 (1:1)

"So ist Fußball"

Im Viertelfinale des Frankfurter Kreispokals lieferten sich Dienstagabends der Gruppenligist FG Seckbach und Verbandsligist SG Bornheim/Grün-Weiss ein packendes, rassiges Duell. Das Glücklichere Ende im Nachbarschaftsderby hatten die Gastgeber, die vor 110 Zuschauern nur Sekunden vor dem Schlusspfiff das 3:2 erzielten.
Nur rund einen Kilometer liegen die Sportplätze der Fußball-Gesellschaft Seckbach 02 und der SG Bornheim/Grün-Weiss auseinander. Sportlich trennt beide Vereine eine Spielklasse. Nachdem man jahrelang in der Gruppenliga Frankfurt West aufeinander traf, stiegen die Bornheimer im vergangenen Sommer erstmals in der Vereinsgeschichte in die Verbandsliga Hessen Süd  auf.
Gleichzeitig gewann die SG Bornheim auch den Frankfurter Kreispokal und qualifizierte sich somit für den Hessischen Landespokal. Hier war aber schon in der ersten Runde – gegen den Oberligisten FC Bayern Alzenau – Schluss.
Die Partie fand auf dem Kunstrasenplatz statt und zog 110 Zuschauer auf die Seckbacher Bezirkssportanlage im Frankfurter Nordosten. Ich wohne mit Blick auf die Spielstätte der „Bernemer“ und radelte die kurze Strecke in den Nachbarstadtteil.
Auf dem Grill lagen Brat- und Rindswürste eines regionalen Metzgers und aus der Fritteuse verbreiteten die „Pommes“ ein appetitliches Aroma. Kaltgetränke gab es auch, so konnte das Spiel beginnen.
Beide Teams begannen forsch, wobei die Gastgeber den besseren Start erwischten. Ali Wardak brachte Seckbach mit einen Freistoß aus 18 Metern in Führung (20.). Bornheim wurde nun stärker und übernahm nach dem Ausgleich von Oktay Bulut die Initiative (33.).
Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit gehörte ebenfalls den Gästen, die aber ihre Chancen nicht konsequent ausspielten. Sehenswert war ein Lattenknaller aus 50 Metern, bei dem alle Anwesenden nur staunten. Damit nicht genug – nur Minuten später traf ein Seckbacher aus der gleichen Distanz ebenfalls an die Latte (siehe Viedeo unten).
Die Gastgeber investierten nun noch mehr und wurden belohnt: Milad Wardak zog einfach mal ab und erzielte mit einem Schuss aus 25 Metern das 2:1 (82.). Die Bornheimer hielten dagegen und Roberto Martins Pereira glich nach einem Konter aus (83.).
Nun roch es förmlich nach Elfmeterschießen. Beide Vereine hatten sich vor der Partie darauf geeinigt, im Falle eines Remis, auf die Verlängerung zu verzichten – eine Regelneuerung die nicht meine Begeisterung findet. Die Vereinsverantwortlichen scherzten schon untereinander: „Wollen wir es uns nicht nochmal überlegen und doch eine Verlängerung spielen“, rief der Bornheimer Vorsitzende dem Seckbacher Trainer zu.
Ich ging schon mal in Richtung Bierstand, der sich auf Höhe des Gäste-Strafraums befand, um mir für das „Elferschießen“ ein frisches Getränk zu holen und schaute noch einmal auf das Spielfeld, wo Julen Herrero Cennamo wenige Sekunden vor dem Abpfiff das 3:2 erzielte (90.). „So ist Fußball“, rief einer der jubelnden Gastgeber und ich dachte das Gleiche.
Die FG Seckbach zieht mit diesem Last-Minute-Erfolg ins Halbfinale ein und trifft da auf den Sieger der Partie FC Kosova gegen die Spvgg. 05 Oberrad. Anstelle des Abschlussgetränkes gönnte ich mir dann doch nur noch eine der guten Bratwürste – so ist Fußball.

 

(gie)

 

 

Video: Lattenkracher aus rund 50 Metern für die FG Seckbach.

Datum: Dienstag, 06.11.2018

Kreispokal Frankfurt: FG Seckbach 02 – FC Germania Enkheim

Endstand: 3:2 (2:1)

Tore: 1:0 Ali Wardak (20.), 1:1 Oktay Bulut (33.), 2:1 Milad Wardak (82.), 2:2 Roberto Martins Pereira (83.), 3:2 Julen Herrero Cennamo (90.)

Zuschauer: 110

Ort: Bezirkssportanlage Seckbach / Frankfurt am Main