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TSV Steinbach – FSV Frankfurt 5:0 (2:0)

Noch Fragen?

Im Viertelfinale des Hessischen Landespokals musste der Drittligist FSV Frankfurt beim Regionalligisten TSV Steinbach antreten und blamierte sich gehörig. Die Fahrt an den östlichen Rand des Westerwalds hatte aber dennoch einige besondere Eindrücke zu bieten.

Von Frankfurt-Niederursel aus, starteten wir zu dritt mit dem Auto in Richtung Haiger und nach etwas über einer Stunde Fahrtzeit kamen wir am Stadion an. Hier wartete schon ein Riesenaufgebot der Staatsmacht. Nicht auf uns, aber scheinbar auf irgend etwas Größeres.
Die Gemeinde Steinbach wurde 1977 in die Stadt Haiger eingegliedert, so dass der TSV seine Heimspiele nunmehr im SIBRE-Sportzentrum Haarwasen in Haiger austrägt. Die Steinbacher stiegen seit der Saison 2008/09, von der Kreisliga A Dillenburg, in sieben Spielzeiten sechmal auf und sind derzeit dritter in der Regionalliga Südwest.
Nach einer sehr ausgiebigen Einlaßkontrolle ging es erstmal zum Verpflegungsstand, oder besser gesagt Container – zwei Fenster, die zirka 60 Zentimeter auseinander lagen und zwischen denen sich die Zapfanlage befand. Ich bestellte ein Bier und eine Bratwurst. „Bier gibts nur nebenan“, sagte mir das Mädel hinter der Theke und deutete auf das andere Fenster. „Kannst du mir hier keins geben“, fragte ich nach, sie antwortete: „Nein.“
Nachdem ich die Wurst bekommen und bezahlt hatte ging ich nun rüber zur benachbarten Luke und bestellte bei der gleichen (!!!) Bedienung das Bier. Die Frage nach dem „Warum das hier so ist“ verkniff ich mir. Ebenso verzichtete ich auf einen Kommentar zu der lauwarmen Bratwurst mit kaltem Kern. Dem Bier schadete die niedrige Temperatur zum Glück nicht.
Nach den ersten Erfahrungen mit den örtlichen Begebenheiten befestigten wir die Zaunfahne der „Komischen Vögel“ und wurden diesmal von einem Ordner darauf hingewiesen, dass er „nichts sieht“. Nachdem wir sie auf die angezeigte Höhe umgehängt hatten stellten wir fest, dass alle anderen Fahnen doch einiges höher hingen – das hieß: „Kommando zurück und wieder hoch mit dem Teil“.
Das Spiel begann und der FSV lag nach nicht einmal einer Viertelstunde, durch Patrick Dulleck (7.) und Maurice Müller (13.), mit 0:2 Toren hinten. Steinbach drückte weiter nach vorne und das erwartete Aufbäumen der „Bernemer“ blieb bis zur Pause aus.
In der Pause drückte nun auch das Bier. Auf die Frage wo sich denn die Toiletten befinden bekamen wir die Antwort: „Im Gästeblock gibt es keine, die sind im Heimbereich.“ Unter dem Hinweis „mal zu müssen“, durfte man dann auch problemlos den Bereich hinter der Tribüne betreten. Komisch – beim Einlass achtete man noch streng auf „Fantrennung“ und nun teilten wir uns mit den Einheimischen das Klo.
Wir nutzten die Gelegenheit gleich mal zu einem Abstecher auf die Haupttribüne. Kontrolliert wurde hier nicht. Nach ein paar Fotos besuchten wir noch kurz den Fanshop, an dem es Kümmerling und Jägermeister in kleinen Fläschchen gab. „Warum wurden wir beim Betreten des Stadions, unter anderem nach Wurfgeschossen durchsucht“, die Frage drängte sich bei uns auf.
Zwischenzeitlich hatte Sargis Adamyan auf 3:0 erhöht (49.). Der FSV blieb weiterhin ohne die passende Antwort und Adamyan (65.) sowie Dulleck (83.) legten sogar noch nach. Dann war endlich Schluss.
Nach dem äußerst blutleeren Auftritt der Bornheimer machten wir uns dann auf den Heimweg. Nicht nur die schlechte Leistung der Mannschaft warf auf der Rückfahrt einige Fragen auf: Das riesige Aufgebot an Sicherheitskräften, die ein scheinbar nicht vorhandenes Konzept befolgten, war ebenso fraglich. Wofür das Ganze? – Der Ausflug an sich, hat aber bis auf das Sportliche dennoch Spass gemacht.

 

(gie)

 

 

Hessenpokal Viertelfinale: TSV Steinbach – FSV Frankfurt

Endstand: 5:0 (2:0)

Tore: 1:0 Dulleck (7.), 2:0 Müller (13.), 3:0 Adamyan (49.), 4:0 Adamyan (65.), 5:0 Dulleck (83.)

Zuschauer: 1859

Ort: SIBRE-Sportzentrum Haarwasen / Haiger

Datum: Mittwoch, 23.11.2016